Players Championship: Anderson düpiert die Konkurrenz

Dienstag, 13. Februar 2024 19:51 - Dart News von dartn.de

Bei der zweiten Players Championship des Jahres war Gary Anderson diesmal der alles überragende Mann in Wigan. In einem lange ausgeglichenen Finale schaltete er genau zum richtigen Zeitpunkt mehrere Gänge hoch und bezwang so Ryan Searle mit 8:5. Erstmals so richtig aufdrehen konnte Paul Krohne, der ins Achtelfinale einzog. Alle anderen deutschsprachigen Akteure scheiterten spätestens in der zweiten Runde.

Der Flying Scotsman hebt so richtig ab

Betrachtet man die Statistiken des gesamten Tages, gehörte der Auftaktsieg gegen Daniel Klose wohl noch zum Warmwerfen für Gary Anderson (6:3). Anschließend zerstörte der schottische Doppelweltmeister Adam Gawlas ohne Legverlust, der Average stieg auf 106 Punkte. Knapp nicht dreistellig ließ er Daryl Gurney hinter sich (6:2), bevor mit 117,12 der Tagesrekord folgte, Andy Baetens war in diesem Fall das Opfer und kassierte einen Whitewash. Wieder etwas auf den Boden kehrte Anderson im Viertel- und Halbfinale zurück, es reichte trotzdem, um Raymond van Barneveld mit 6:3 und Peter Wright mit 7:5 in Schach zu halten.

Anderson gewann dann auch die ersten beiden Legs des Endspiels auf überschaubarem Niveau, Searle zog mit einem 13-Darter, einem 129er- und einem 102er-Finish vorbei. Nun war wieder Anderson am Zug und erlangte begleitet von einem 10-Darter die erneute Führung. Searle konterte in 11 Darts, doch die nächsten beiden Legs gingen an den "Flying Scotsman" der unter anderem 134 zum 6:4 auswarf. Searle blieb dank eines 149er-Checkouts dran, doch Anderson brillierte in gelang in 12 und 10 Darts ein furioser Schlussspurt. Gleich zweimal verpasste er in diesem Match einen 9-Darter auf der D12. Zuvor stand auch gegen Wright nur der Draht im Weg zum perfekten Spiel.

Searle erreichte zum zweiten Mal nacheinander das Finale, bleibt diese Woche aber ohne Titel. Für den zuletzt kriselnden Peter Wright war das heutige Semifinale möglicherweise ein erster kleiner Schritt. Martin Lukeman schaffte mit dem Erreichen derselben Runde sein bestes Resultat seit mehr als einem Jahr, letztlich vergab er sogar Matchdarts gegen Searle. Robert Owen verbuchte zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Viertelfinale. An diesem Tag blieben von den gesetzten unter anderem Luke Humphries, Michael Smith, Dave Chisnall, Danny Noppert, Dirk van Duijvenbode ohne Preisgeld. Überflieger Luke Littler hatte diesmal schon nach der zweiten Runde Feierabend.

Krohne wird zum Comeback-König

Dass Rückstände ihm überhaupt nichts ausmachen, zeigte Paul Krohne bei seinem heutigen Run ins Achtelfinale. Direkt zu Beginn durfte sich Dom Taylor einen 2:0-Vorsprung erarbeiten, daraus machte der Münsteraner einen 6:3-Erfolg samt 109er- und 124er-Finish. Krzysztof Ratajski lag unter den letzten 64 eigentlich die ganze Zeit vorne, setzte aber beim Stand von 5:3 fünf Matchdarts daneben und das zog ihm den Stecker. Krohne schaffte in 21, 13 und 17 Darts doch noch das Weiterkommen.

Noch einmal beeindruckender war seine Aufholjagd, als der Kontrahent Nathan Aspinall hieß. Wie auch in den Spielen davor machte der 22-jährige nicht alles richtig, geriet mit 3:5 ins Hintertreffen und hatte auch hier zwei Siegchancen gegen sich. Doch wieder verpasste der Favorit und Krohne warf nacheinander 73, 121 und 90 zum Matchgewinn aus. Nun folgte sein schwächstes Spiel des Tages und das nutzte Niels Zonneveld für einen 6:4-Sieg. Zunächst strauchelten beide Spieler, Krohne lag zwischenzeitlich mit 4:3 und einem Break vorne, verpasste aber Tops und Zonneveld checkte 106. Danach beendete der Niederländer sehr ordentlich in 14 und 13 Darts. Dennoch kann der deutsche Newcomer sehr zufrieden mit diesen ersten Turnieren sein, der Grundstein für eine erfolgreiche Saison ist gelegt.

Pietreczko und Hempel früher raus als nötig

Die heutige Zweitrundenniederlage von Ricardo Pietreczko hat zwei Seiten. Einerseits sammelte er Preisgeld, obwohl er stellenweise weit von seinem Leistungsvermögen entfernt war, aber trotzdem kam er dem Boardfinale ganz nah. Zunächst hatte er aber eine wilde Partie gegen Owen Bates zu absolvieren, die er trotz einem Schnitt unter 80 mit 6:5 gewann. Insgesamt überlebte "Pikachu" fünf Matchdarts, holte die letzten drei Legs, checkte dabei 101 und spielte einen 19-Darter zum Abschluss. Umgekehrt lief es, als eine Runde später Berry van Peer wartete: Pietreczko ging mit Hilfe eines 116er-Finishes 5:3 in Führung, verpasste Doppel hatten zuvor schon eine bessere Ausgangsposition verhindert. Danach kamen aber die Scores nicht mehr und van Peer drehte die Partie.

Zwischen Glanz und Chancenwucher stand Florian Hempel, weshalb er unnötig in der zweiten Runde hängenblieb. Trotz dreier 12-Darter nacheinander zog er gegen Steve Lennon mit 5:6 den Kürzeren, in den entscheidenden Momenten klemmte so manches Mal ein Doppel. Zuvor hatte der Wahl-Kölner immerhin im deutschen Duell mit Martin Schindler mit 6:3 die Nase vorne. Auch diesmal holte Hempel einen 0:3-Rückstand auf, Schindler hatte mit einem 10-Darter eröffnet.

Größere Leistungsschwankungen gab es bei Mensur Suljovic. Die ehemalige österreichische Nummer Eins verpasste zunächst Jeffrey Sparidaans einen Whitewash und kratzte an einem dreistelligen Average. Anschließend scheiterte "The Gentle" mit 3:6 an Josh Rock, der zwar einen 10-Darter spielte, aber ansonsten alles andere als unbesiegbar war. Immerhin seinen ersten Sieg der Saison sicherte sich Rowby-John Rodriguez mit einem 6:0-Erfolg über Nick Kenny. Im Gepäck hatte "Little John" einen 100er Average und ein 110er-Finish. Klar hinten anstellen musste er sich beim Aufeinandertreffen mit Nathan Aspinall, der sich mit 6:2 behauptete. "The Asp" überzeugte mit sehr sauberem Finishing und als er es einmal beim Stand von 2:2 nicht tat, konnte Rodriguez seine Breakchancen nicht verwandeln.

Clemens führt preisgeldloses Sechstett an

Anders als gestern war die Zahl der Auftaktniederlagen diesmal deutlich höher. Frühform ist bei Gabriel Clemens noch nicht vorhanden. Bis auf einen 11-Darter lief bei seinem Erstrundenduell mit Callan Rydz nur wenig zusammen, so dass am Ende eine 1:6-Pleite in den Statistiken stand. Eher schwach unterwegs war auch Martin Schindler, über sein Ausscheiden haben wir weiter oben bereits berichtet. Nachtrauern könnte Daniel Klose seiner Niederlage gegen Gary Anderson, denn in vier der verlorenen Legs konnte er Checkchancen nicht nutzen.

Ähnlich erging es Pascal Rupprecht, der Kevin Doets erst auf 4:1 enteilen ließ, dann ein Comeback startete aber mit 4:6 verlor und ebenfalls das ein oder andere liegen ließ. Lukas Wenig spielte solide, hatte aber den durchschnittlich mehr als 103 Punkten von Martin Lukeman nicht viel entgegenzusetzen und musste sich mit 2:6 geschlagen geben. Stefan Bellmont wurde von einem furios aufspielenden Andy Baetens mit 6:1 in die Mangel genommen. Der Belgier erzielte einen Average von fast 105 Punkten, vier Legs holte er in zwölf Darts oder weniger.

Morgen kommt es im Robin Park Tennis Centre von Wigan noch zu den ersten beiden Tourcardholder Qualifiern für die European Tour, den Belgian Darts Open in Wieze und dem German Darts Grand Prix in München.

 

Players Championship 2024 - Nr. 2:

Dienstag, 13. Februar, Robin Park Tennis Centre - Wigan

1. Runde:

Board 1
Jermaine Wattimena 6-2 Dimitri van den Bergh (32)
Cameron Menzies 6-1 Lee Evans
Oskar Lukasiak 6-2 Dave Chisnall (1)
Patrick Geeraets 6-4 Darren Beveridge

Board 2
Peter Wright (17) 6-3 Alan Soutar
James Hurrell 6-5 Ritchie Edhouse
Joe Cullen (16) 6-3 Jules van Dongen
Michele Turetta 6-5 Owen Roelofs

Board 3
James Wade (25) 6-5 Ryan Meikle
Robert Owen 6-3 Jeffrey de Graaf
Danny Lauby 6-5 Michael Smith (8)
Stephen Burton 6-4 Haupai Puha

Board 4
Ryan Joyce (24) 6-2 Thibault Tricole
Mario Vandenbogaerde 6-5 Christian Perez
Luke Littler 6-4 Danny Noppert (9)
Radek Szaganski 6-5 Jeffrey de Zwaan

Board 5
Raymond van Barneveld (29) 6-2 Simon Whitlock
William O'Connor 6-5 Geert Nentjes
Karel Sedlacek 6-4 Dirk van Duijvenbode (4)
Graham Hall 6-4 Aden Kirk

Board 6
Gian van Veen (20) 6-2 Adam Warner
Scott Williams 6-5 Robert Grundy
Ricardo Pietreczko (13) 6-5 Owen Bates (78,69 - 82,92)
Berry van Peer 6-2 Richie Burnett

Board 7
Mike De Decker (28) 6-2 Martijn Dragt
Andy Baetens 6-1 Stefan Bellmont (104,91 - 84,53)
Josh Rock (5) 6-3 Keane Barry
Mensur Suljovic 6-0 Jeffrey Sparidaans (99,10 - 86,28)

Board 8
Daryl Gurney (21) 6-3 Darryl Pilgrim
Wessel Nijman 6-2 Jim Williams
Gary Anderson (12) 6-3 Daniel Klose (91,07 - 93,51)
Adam Gawlas 6-3 Steve Beaton

Board 9
Chris Dobey (31) 6-1 Matthew Dennant
William Borland 6-5 Nathan Rafferty
Jurjen van der Velde 6-5 Luke Humphries (2)
Ricky Evans 6-2 Jacques Labre

Board 10
Florian Hempel 6-3 Martin Schindler (18) (94,66 - 85,80)
Steve Lennon 6-5 Chris Landman
Stephen Bunting (15) 6-3 Josh Payne
Martin Lukeman 6-2 Lukas Wenig (103,68 - 93,48)

Board 11
Callan Rydz 6-1 Gabriel Clemens (26) (95,88 - 90,20)
Danny Jansen 6-3 Benjamin Drue Reus
Jonny Clayton (7) 6-4 Robbie Knops
Leighton Bennett 6-2 Boris Krcmar

Board 12
Jose dé Sousa (23) 6-5 Richard Veenstra
George Killington 6-1 Jamie Hughes
Ross Smith (10) 6-5 Kim Huybrechts
Kevin Doets 6-4 Pascal Rupprecht (90,41 - 88,36)

Board 13
Arron Monk 6-5 Luke Woodhouse (30)
Joshua Richardson 6-4 Vincent van der Voort
Damon Heta (3) 6-2 Mickey Mansell
Adam Smith-Neale 6-1 Graham Usher

Board 14
Andrew Gilding (19) 6-5 Maik Kuivenhoven
Adam Hunt 6-0 Matt Campbell
Ryan Searle (14) 6-3 Callum Goffin
Brett Claydon 6-3 Keegan Brown

Board 15
Rhys Griffin 6-5 Brendan Dolan (27)
Madars Razma 6-3 Ian White
Rob Cross (6) 6-1 Mervyn King
Niels Zonneveld 6-3 Jelle Klaasen

Board 16
Nathan Aspinall (22) 6-3 Danny van Trijp
Rowby-John Rodriguez 6-0 Nick Kenny (100,20 - 90,38)
Krzysztof Ratajski (11) 6-4 Jitse Van der Wal
Paul Krohne 6-3 Dom Taylor (92,68 - 88,63)

2. Runde:

Cameron Menzies 6-2 Jermaine Wattimena
Oskar Lukasiak 6-5 Patrick Geeraets
Peter Wright 6-5 James Hurrell
Michele Turetta 6-4 Joe Cullen
Robert Owen 6-5 James Wade
Danny Lauby 6-5 Stephen Burton
Ryan Joyce 6-4 Mario Vandenbogaerde
Radek Szaganski 6-5 Luke Littler
Raymond van Barneveld 6-2 William O'Connor
Karel Sedlacek 6-5 Graham Hall
Gian van Veen 6-4 Scott Williams
Berry van Peer 6-5 Ricardo Pietreczko (88,11 - 85,66)
Andy Baetens 6-4 Mike De Decker
Josh Rock 6-3 Mensur Suljovic (93,31 - 89,78)
Daryl Gurney 6-3 Wessel Nijman
Gary Anderson 6-0 Adam Gawlas
Chris Dobey 6-2 William Borland
Ricky Evans 6-3 Jurjen van der Velde
Steve Lennon 6-5 Florian Hempel (92,47 - 92,61)
Martin Lukeman 6-4 Stephen Bunting
Callan Rydz 6-5 Danny Jansen
Jonny Clayton 6-4 Leighton Bennett
Jose dé Sousa 6-5 George Killington
Kevin Doets 6-3 Ross Smith
Arron Monk 6-4 Joshua Richardson
Adam Smith-Neale 6-4 Damon Heta
Adam Hunt 6-0 Andrew Gilding
Ryan Searle 6-4 Brett Claydon
Rhys Griffin 6-5 Madars Razma
Niels Zonneveld 6-5 Rob Cross
Nathan Aspinall 6-2 Rowby-John Rodriguez (95,17 - 90,40)
Paul Krohne 6-5 Krzysztof Ratajski (89,06 - 85,69)
Verlierer: £1.000

3. Runde (Boardfinale):

Cameron Menzies 6-1 Oskar Lukasiak
Peter Wright 6-5 Michele Turetta
Robert Owen 6-3 Danny Lauby
Ryan Joyce 6-2 Radek Szaganski
Raymond van Barneveld 6-4 Karel Sedlacek
Gian van Veen 6-3 Berry van Peer
Andy Baetens 6-4 Josh Rock
Gary Anderson 6-2 Daryl Gurney
Chris Dobey 6-5 Ricky Evans
Martin Lukeman 6-5 Steve Lennon
Callan Rydz 6-4 Jonny Clayton
Jose dé Sousa 6-3 Kevin Doets
Arron Monk 6-3 Adam Smith-Neale
Ryan Searle 6-2 Adam Hunt
Niels Zonneveld 6-3 Rhys Griffin
Paul Krohne 6-5 Nathan Aspinall (92,61 - 95,72)
Verlierer: £1.500

Achtelfinale:

Peter Wright 6-2 Cameron Menzies (93,08 - 93,91)
Robert Owen 6-4 Ryan Joyce (88,88 - 87,22)
Raymond van Barneveld 6-4 Gian van Veen (99,64 - 94,97)
Gary Anderson 6-0 Andy Baetens (117,12 - 101,25)
Martin Lukeman 6-3 Chris Dobey (97,96 - 102,58)
Callan Rydz 6-4 Jose dé Sousa (98,66 - 90,96)
Ryan Searle 6-1 Arron Monk (89,27 - 90,51)
Niels Zonneveld 6-4 Paul Krohne (87,38 - 82,49)

Verlierer: £2.500

Viertelfinale:

Peter Wright 6-2 Robert Owen (99,77 - 87,92)
Gary Anderson 6-3 Raymond van Barneveld (97,38 - 85,50)
Martin Lukeman 6-2 Callan Rydz (93,64 - 90,51)
Ryan Searle 6-4 Niels Zonneveld (92,17 - 90,16)
Verlierer: £3.500

Halbfinale:

Gary Anderson 7-5 Peter Wright (108,00 - 93,42)
Ryan Searle 7-6 Martin Lukeman (99,51 - 92,63)
Verlierer: £5.000

Finale:

Gary Anderson 8-5 Ryan Searle (101,14 - 91,33)
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000

 

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Weitere Informationen:

Bei den Players Championship Turnieren wird wichtiges Preisgeld sowohl für die große PDC Order of Merit, also die Dart-Weltrangliste, als auch für die Pro Tour Order of Merit und die separate Players Championship Order of Merit ausgespielt. Über diese Ranglisten qualifizieren sich die Spieler für die großen Major-Turniere, die im TV übertragen werden.

Preisgeld Players Championships 2024:
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £5.000
Viertelfinale: £3.500
Achtelfinale: £2.500
Letzte 32: £1.500
Letzte 64: £1.000

Gesamt: £125.000

Übertragungen:
Wie immer werden diese "kleineren" Players Championship Turniere nicht im TV übertragen, weder in Großbritannien noch in Deutschland. Es gibt aber die Möglichkeit, jeweils vier  Boards über den offiziellen Livestream, PDC.TV zu verfolgen. Dort kann man auch speziell sogenannte "Weekend Passes" buchen.

Zudem kann man alle Spiele aller Boards im Livescorer auf der Seite Dartconnect verfolgen.

Modus:
Spiele bis zum Halbfinale: Best of 11 Legs
Halbfinale: Best of 13 Legs
Finale: Best of 15 Legs

Weitere Informationen:

Alle weiteren Infos zur Pro Tour gibt es auf der [Turnierseite]
Diskussionen zum Turnier gibt's in unserem [Forum]

Foto-Credit: PDC

[kb]

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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