Dart Profis – Vincent van der Voort – „The Dutch Destroyer“

Vincent van der Voort war einer der ersten niederländischen Topspieler, die den Sprung von der BDO zur PDC wagten. 2007 stand er im Finale der UK Open, 2014 gewann er die Austrian Darts Open. Dazu kommen weitere vier Erfolge auf der Pro Tour für einen der schnellsten Werfer der Szene. Bei der WM kam er bisher zweimal ins Viertelfinale.
Sprung von der BDO zur PDC
Vincent van der Voort gehörte fast von Beginn seiner Karriere an mit zu den niederländischen Topspielern bei der WDF, bevor er Anfang des Jahres 2007 zusammen mit seinen Teamkollegen Michael van Gerwen und Jelle Klaasen von der BDO zum konkurrierenden Dartverband PDC wechselte. Zwei Jahre zuvor schaffte es van der Voort 2005 bei der BDO-Weltmeisterschaft ins Viertelfinale, wo er seinem Landsmann und späteren Weltmeister Raymond van Barneveld mit 0:5 unterlag. Bereits ein Jahr zuvor scheiterte van der Voort beim WDF Europe Cup im Halbfinale an „Barney“, auch hier war er mit 0:4 chancenlos. Im selben Jahr konnte van der Voort, der damals noch den Spitznamen „Greased Lightning“ trug, den German Gold Cup gewinnen.
UK Open Finalteilnahme 2007 und Niederlage gegen Dobromyslova

Sein größter Erfolg bei der PDC bisher war das Erreichen des Finals der UK Open 2007, wo er sich lediglich im Endspiel mal wieder dem fünfmaligen Weltmeister Raymond van Barneveld geschlagen geben musste. Im Anschluss an diese UK Open konnte van der Voort immer bessere Leistungen abrufen und etablierte sich auf der Pro Tour. Ein Jahr später erreichte er erneut das Halbfinale bei den UK Open, dieses Mal war im Halbfinale gegen James Wade Endstation. 2008 konnte er sich auch zum ersten Mal für die PDC World Darts Championships qualifizieren. In der ersten Runde besiegte „Vinnie“ Jelle Klaasen mit 3:2, in der zweiten Runde verlor er aber gegen Adrian Lewis mit 2:4. 2007, 2008 und 2013 war van der Voort auch beim Grand Slam of Darts dabei, schied aber jeweils in der Gruppenphase aus. Zudem ging er in diesem Turnier in die Geschichtsbücher ein, da er als erster männlicher Dartspieler vor TV-Kameras ein Spiel gegen eine Frau verlor, genauer gesagt gegen die Russin Anastasia Dobromyslova.
Dutch Destroyer als Liebling der Fans
Beim World Matchplay erreichte der Niederländer 2009 das
Viertelfinale, sein bis heute bestes Ergebnis bei diesem Turnier.
Im März 2010 gewann van der Voort sein erstes PDC-Turnier, beim
Players Championship in Deutschland, weitere zwei Erfolge sollten
2010 in seiner Heimat und 2011 in Österreich folgen.
Bei der
PDC-WM 2011 erreichte der große Niederländer das Viertelfinale,
verlor es aber gegen Adrian Lewis. Beim World Cup of Darts 2012 vertrat er die Niederlande
zusammen mit Raymond van Barneveld und schaffte es mit ihm bis ins
Halbfinale, wo die beiden gegen Team Australien, bestehend aus
Simon Whitlock und Paul Nicholson verloren. Auf
der European Tour ist van der Voort immer wieder bei den
Turnieren vertreten und konnte 2014 die Austrian Darts Open in Wien nach einem 6:5-Finalsieg
über Jamie Caven gewinnen. Vincent ist bei den Fans seit
mehreren Jahren ein beliebter Mann, immer wieder singen sie seine
Namen, passend zu seinem Einlaufsong „Give It Up“ von K.C. & The
Sunshine Band. Im Verlauf der Jahre änderte er seinen Spitznamen in
„The Dutch Destroyer“, zudem ist Vincent für seinen sehr schnellen
Wurfstil bekannt.
Bei den
Players Championship
Finals 2014 stand van der Voort erneut in einem
Major-Halbfinale, verlor es aber gegen den späteren Sieger
Gary
Anderson. Beim World Grand Prix 2015 zog
„Vinnie“ wie er oft genannt wird ins Viertelfinale ein, ebenso 2016
beim Masters. Anschließend lief es nicht mehr so beim
Niederländer, die guten Ergebnisse blieben aus, zudem hat er auch
immer wieder mit Rückenbeschwerden zu kämpfen.
Gerüchte über Karriereende
Nach der Erstrundenniederlage bei der PDC-WM 2017 gegen
Max Hopp
kamen wiederholt die Gerüchte auf, dass van der Voort aufgrund
seiner anhaltenden Probleme mit seinem Rücken seine Karriere
beenden wird. Doch van der Voort machte weiter und erreichte bei
den UK Open Anfang des Jahres das Achtelfinale. Im weiteren Verlauf
des Jahres hielten sich seine Beschwerden aber hartnäckig, trotzdem
blitzte seine Qualität immer mal wieder auf. So dann auch bei der
WM 2018, wo er Dave Chisnall in Runde 1 glatt mit 3:0 bezwang
und auch in der zweiten Runde Steve Beaton mit 4:0 keine
Chance ließ. Gegen Raymond van Barneveld war dann aber in der
folgenden Runde mit 1:4 Endstation. Auch das Jahr 2018 war kein
erfolgreiches von van der Voort. Bei der WM 2019 gewann er dann
aber in der ersten Runde mit 3:1 gegen Lourance Ilagan von den
Philippinen und gab gegen Darren Webster in Runde 2 nur
ein Leg ab.
Dann unterlag
er knapp mit 3:4 gegen Chris Dobey. Mit vielen Aufs und Abs ging es
dann nahezu das ganze Jahr 2019 über weiter. Ende August erreichte
van der Voort nach über drei Jahren bei den Austrian Darts Championship in Wien/Schwechat
wieder ein PDC-Ranking-Halbfinale.
Qualität blitzt immer mal wieder auf
Nach mehr als drei Jahren ging es nach den Masters 2016 bei den European Championship in Göttingen dann auch wieder im TV unter die besten 8. Bei der WM war in Runde 2 gegen Dave Chisnall Schluss, anschließend wechselte der Niederländer zu Winmau. Bis zum März konnte van der Voort dreimal das Achtelfinale auf dem Floor 2020 erreichen, bei den UK Open war allerdings direkt gegen Stephen Bunting Schluss. Einen großen Erfolg gab es beim World Matchplay, wo er zum zweiten Mal nach 2009 ins Viertelfinale kam und mit Dave Chisnall und Daryl Gurney zwei Top-10-Spieler ausschaltete, bevor er dann im Viertelfinale in der Verlängerung an Glen Durrant scheiterte. Van der Voort schaffte 2020 erstmals die Quali für die World Series Finals, wo er Joe Cullen zum Auftakt einen Whitewash verpasste, dann aber in der nächsten Runde unterlag. Zwei Halbfinals schaffte van der Voort zum Auftakt der Winter Series, bei den Players Championship Finals war in Runde 2 Endstation. Bei der WM 2021 bezwang er zunächst Landsmann Ron Meulenkamp knapp mit 3:2. Durch einen Sieg gegen Nathan Aspinall schaffte er es ins Achtelfinale, wo aber mit 2:4 Endstation gegen Daryl Gurney war. Bei den UK Open überstand er sein Auftaktspiel gegen Max Hopp trotz 100er-Average nicht, auch beim World Matchplay kam das direkte Aus. Beim World Grand Prix hingegen schlug er zum Auftakt Gabriel Clemens glatt in zwei Sätzen. Gegen Danny Noppert blieb er im Achtelfinale mit 0:3 auf der Strecke. Bis ins Achtelfinale ging es auch bei den World Series Finals. Bei den Players Championship Finals konnte er sogar das Viertelfinale erreichen.

WM-Aus 2022 wegen Corona und Halbfinale in Prag
Somit war van der Voort auch erneut bei der PDC-WM 2022 gesetzt, wo er zum Auftakt gegen Adam Hunt keine Mühe hatte. Sein Drittrunden-Spiel gegen James Wade war ihm jedoch verwehrt, aufgrund eines positiven Corona-Tests war das Turnier vorzeitig beendet. Bei den UK Open 2022 blieb er unter den letzten 32 an Callan Rydz hängen, ebenso eine Woche später in Hildesheim an Ryan Searle. Bis ins Halbfinale schaffte er es hingegen bei der European Tour in Prag, beim Dutch Darts Masters in Amsterdam stand er im Viertelfinale. Das waren aber auch die einzigen Lichtblicke im Jahr 2022. In derselben Stadt war van der Voort erneut mit dabei, da der World Series of Darts Finals Qualifier positiv verlief. Umso enttäuschender war die dortige Niederlage gegen Matt Campbell. Bei der Gibraltar Darts Trophy machte van der Voort die Qualifikation für die European Championship perfekt, wo ihm der Einzug ins Achtelfinale gelang. Bei den Players Championship Finals war schon direkt in Runde 1 gegen Martin Schindler Endstation. An Position 28 der Setzliste startete van der Voort in die WM 2023. Dort gewann er sein Auftaktmatch gegen Cameron Menzies klar mit 3:0, unterlag dann in Runde 3 aber Luke Humphries mit 3:4. Gegen Brendan Dolan verspielte van der Voort bei den UK Open 2023 unter den letzten 64 einen deutlichen Vorsprung. Generell waren starke Ergebnisse von van der Voort in 2023 Mangelware. So verpasste er sogar die WM 2024 und auch die Dutch Darts Masters waren in Runde 1 beendet.
Die fehlende Motivation
Das Aus bei den UK Open 2024 kam unter den letzten 32 gegen Dimitri van den Bergh. Trotz der Formkurve nach unten gelang van der Voort im Laufe des Jahres zumindest ein weiterer 9-Darter auf der Tour. Die Ergebnisse blieben auch aufgrund von körperlichen Problemen aus, die WM verpasste der Niederländer und daraufhin war auch die Tourkarte nicht mehr zu halten. Kurz darauf kündigte der Niederländer an, an der World Senior Darts Championship 2025 teilzunehmen, die er dann aber kurzfristig verletzungsbedingt absagen musste.
Fakten zur Person:
Name: Vincent van der Voort
Spitzname: The Dutch Destroyer (der
niederländische Zerstörer; vorher: Greased Lightning – der geölte
Blitz)
Geburtstag: 18.12.1975
Geburtsort: Purmerend (Niederlande)
Heimatort: Purmerend (Niederlande)
Nationalität: Niederlande
Familienstand: Verheiratet mit Karin
Kinder: 1 Sohn (Kevin)
Spielt Dart seit: 1985
Profi seit: 2007
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Winmau Vincent van der Voort 24g
Sponsoren: Winmau, usedSoft, Dartshop
Zaanstad.nl
Einlaufmusik: „Give It Up“ von K.C. & The
Sunshine Band
9-Darter: 4x Pro Tour (1x 2009, 1x 2018, 1x 2023,
1x 2024)
Offizielle Webseite: –
Twitter: @VvdV180
Gewonnene Titel und Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM:
Viertelfinale 2011 und 2015
UK Open: Runner-Up 2007
Players Championship Finals: Halbfinale 2014
World Cup of Darts: Halbfinale 2012 mit Raymond van Barneveld
World Matchplay: Viertelfinale 2009 und 2020
World Grand Prix: Viertelfinale 2015
European Championship: Viertelfinale 2019
The Masters: Viertelfinale 2016
World Series of Darts Finals: Achtelfinale 2020
und 2021
Grand Slam of Darts: Gruppenphase 2007, 2008 und
2013
Las Vegas Desert Classic: Letzte 32 2007 und
2009
PDC-Turniere:
Pro Tour: 4x Sieger (2x 2010, 2x 2011)
European Tour: Sieger Austrian Darts Open 2014
World Series: Viertelfinale Dutch
Darts Masters 2022
BDO-Major:
BDO-WM: Viertelfinale 2005
WDF Europe Cup Singles: Halbfinale 2004
World Darts Trophy: Achtelfinale 2003, 2004, 2005
und 2006
World Masters: Letzte 32 2002 und 2003
WDF World Cup Singles: Letzte 64 2003 und 2005
Zuiderduin Masters: Gruppenphase 2001
International Darts League: Gruppenphase 2004
Weitere
Turniere:
Denmark Open: Sieger 2002 und
2006
German Gold Cup: Sieger 2004
Holland National Championships: Sieger 2009
Open Lunteren: Sieger 2009
WDF Europe Cup Pairs: Sieger 2004
WDF Europe Cup Team: Sieger 2006
WDF Europe Youth Cup: Sieger 1991
WDF World Cup Pairs: Sieger 2005
Besondere Leistungen & Auszeichnungen:
PDC-Awards:
Bester Newcomer: (nominiert: 2008)
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)
Foto-Credits: PDC/PDC Europe
