
In Barnsley wurde am heutigen Samstag das zweite von drei Players Championship Events an diesem Wochenende ausgespielt. Nach der großen Überraschung gestern brachte das Finale heute mit Michael van Gerwen und Peter Wright zwei Spieler hervor, die sich bereits zuvor in diesem Jahr einen Titel sichern konnte. Mit acht Legs in Serie sicherte sich van Gerwen beim 8:4 den Titel. Aus deutschsprachiger Sicht waren Gabriel Clemens mit einem Achtelfinale und Martin Schindler mit der dritten Runde am erfolgreichsten.
Van Gerwen beweist Comeback-Qualitäten
Nach der langen Titelflaute im letzten Jahr holte sich Michael van Gerwen bereits seinen dritten Titel im Jahr 2022 und zeigte dabei starke Leistungen aus einem Rückstand heraus. Im Finale sah er sich einem Traumstart von Peter Wright gegenüber, der in 14, 11, 14 und 13 Darts zur 4:0-Führung stürmte, ehe es im Spiel des Schotten einen Einbruch gab. Van Gerwen konnte schalten und walten und erst im zehnten Leg warf Wright bei einer verpassten 170 erstmals wieder auf ein Doppel. Statt der Wendung holte sich „MvG“ in diesem Leg mit einem 11-Darter das nächste Break und enteilte zum Titel.
Auch im Halbfinale gegen José de Sousa hatte van Gerwen mit 3:6 hintengelegen, ehe er mit einer Serie von 15, 15, 11 und 12 Darts den Turbo zündete und das Finale klarmachte. Dabei hatte „Mighty Mike“ bereits in der zweiten Runde Matchdarts von Ryan Meikle gegen sich, neben 6:3-Siegen über Brett Claydon, Madars Razma und Brendan Dolan musste dann auch im Viertelfinale gegen Adrian Lewis der Decider her.
Wright musste sich auf dem Weg ins Finale gleich mehrfach eines dreistelligen Averages erwehren. Weder Geert Nentjes, noch (ab dem Achtelfinale) Keegan Brown, Nathan Aspinall oder Damon Heta konnten ihn dabei aufhalten. Selbst präsentierte er den Tagesbestwert mit einer 111,46 in der dritten Runde gegen Mervyn King – ein Sieg, der gleich zwei 10-Darter enthielt und bei dem fünf seiner sechs Leggewinne in 12 Darts oder weniger erzielt wurden.
Mit einem Viertelfinaleinzug hat sich Nathan Aspinall etwas zurückgemeldet. Dabei war er gleich an zwei Top-Begegnungen beteiligt: In Runde 2 spielten er und Matt Campbell einen Schnitt über 107 mit dem besseren Ende für „The Asp“ (6:5). Auch gegen Peter Wright kratzte er im Viertelfinale an dieser Marke und warf im Decider sieben perfekte Darts, um letztlich doch noch zu verlieren. Campbells Landmann Jeff Smith erreichte mit dem Viertelfinale ebenfalls seine Saisonbestleistung. Außerdem erreichte Ross Smith das Achtelfinale, der in diesem Jahr zuvor nur drei Spiele überhaupt für sich entscheiden konnte.
Clemens im Achtelfinale von Aspinall gestoppt
Bester Deutscher des Samstags war Gabriel Clemens, dem ein Lauf unter die letzten 16 gelang. Dabei bot der Auftakt gleich das spannendste Spiel, als er beim 6:5 gegen Connor Scutt mehrere Matchdarts überlebte und in 23 Darts die nächste Runde buchen durfte. Dabei war die Partie zuvor eigentlich auf hohem Niveau geführt worden, was „Gaga“ dann auch gegen Cameron Menzies weiterführen konnte. Nach einem 72er-Finish zum 15-Darter auf beiden Seiten hatte Menzies mit einer 152 das Highlight der Partie. Auch sonst gelang es dem Schotten als „Nachleger“ stets, seinen Anwurf in der fünften Aufnahme durchzubringen. Beim ersten Fehler war Clemens aber gleich zur Stelle und zog in 14 Darts in die nächste Runde ein.
Dort wartete mit Rob Cross so etwas wie sein Lieblingsgegner. Nach jeweils einem 16-Darter scheiterte „Voltage“ in drei der nächsten vier Legs am äußeren Ring und erlaubte Clemens, mit unter anderem zwei 15-Dartern aufzuräumen. In den weiteren Legs reichte Durchschnittsniveau vom Saarländer zum ungefährdeten 6:1-Erfolg. Trotz einer deutlichen Steigerung folgte ein 2:6 gegen Nathan Aspinall. Ein 170er-Finish im ersten Leg von Aspinall konterte Clemens in 14 und 11 Darts zur eigenen Führung. Danach trumpfte der Engländer mit großartigem Timing auf, spielte zum Break jeweils ein 111er-Finish und einen 12-Darter. Bis auf einen Doppel-Versuch konnte „Gaga“ nichts ausrichten und beendet den Tag so mit einem Preisgeld von 2.000 Pfund.
Dritte Runde für Schindler
Wieder mal ein Boardfinale gab es für Martin Schindler, der sich Brendan Dolan mit 2:6 geschlagen geben musste. Dabei ging es mit einer 2:1-Führung gar nicht schlecht los. Doch während bei Schindler die 161 nicht fallen wollte, warf Dolan im nächsten Leg 149 Punkte aus. Das brachte den Strausberger auf die Verliererstraße, die trotzdem noch Chancen auf 160 und 70 Punkte bereithielt, was jeweils nicht gelingen wollte. Mit großer Konstanz und zwei 15-Dartern machte der Nordire den Sieg klar.
Zum Start in den Tag musste gegen Ian White trotz dreistelligen Punkteschnitts das Entscheidungsleg her. Der „Diamond“ blieb mit einem 129er-Finish zum 12-Darter zunächst in Front und konnte dann auch einen zwischenzeitlichen Rückstand mit einem 14-Dart-Break egalisieren. Das hatte sich Schindler dann für den Decider aufgehoben, in dem White in 12 Darts nur ein Triple gelang und die 174 zu spät kam. Engländer und wenige Triple sind auch die Stichworte für das Zweitrundenspiel. David Evans erwischte eine katastrophale Viertelstunde und wurde folgerichtig mit einem Whitewash aus dem Weg geräumt.
Rodriguez-Brüder mit Licht und Schatten
Jeweils ein gutes und ein schwaches Spiel erlebten Rowby-John und Rusty-Jake Rodriguez. Im Fall von Rowby-John fiel der Start mit einem 103er Average gegen Ted Evetts sogar überragend aus. Bis auf das letzte Leg brauchte er jeweils maximal die fünfte Aufnahme, zum 4:2 gelang das vorentscheidende 12-Dart-Break, das danach mit einem 97er-Checkout bestätigt wurde. Es folgte leider der Einbruch gegen Dave Chisnall, gegen den er mit 4:6 unterlegen war. Ein 14-Darter sowie ein 115er-Finish waren die einzigen Highlights auf Seiten des Österreichers, der sonst im Scoring gar keinen Touch hatte und folgerichtig mit einem Punkteschnitt knapp über 80 die Segel streichen musste.
Etwas geringer war der Unterschied bei Rusty-Jake. Das 6:5 gegen den Vortagesfinalisten Andrew Gilding hatte gleich vier Führungswechsel parat, unter anderem gelang Rodriguez zum 2:2 ein 12-Darter. Nervenstark hatte er sich das zweitbeste Leg für den Decider aufgehoben und siegte in 13 Darts. Endstation war dann Luke Humphries mit einem 1:6. Es waren schon Fehler von „Cool Hand Luke“ nötig, um Rodriguez zu seinem einzigen Leg zu verhelfen. In allen weiteren Legs hatte er sich nicht weiter als auf 96 Punkte heruntergespielt und erhielt somit auch keine weitere Chance.
Unterbuchner schlägt van Duijvenbode
Mit einem 6:2-Sieg gegen Dirk van Duijvenbode hat Michael Unterbuchner den ersten Sieg in 2022 eingefahren. Der Deutsche durfte das Match in zweimal 16 Darts von vorne gestalten und warf dann zum 4:1 beinahe den 9-Darter. Nach Fehlern des Niederländers war wenig später der 4-Leg-Abstand hergestellt, den Unterbuchner ins Ziel brachte. Bitter war dann das knappe Ausscheiden gegen George Killington, als er trotz einiger Doppelfehler mit 4:2 in Führung gehen konnte und 127 Punkte zum 5:4 checkte. Allerdings funktionierte das 80er-Finish zum Match nicht, Killington brachte die Begegnung mit einem 14-Darter wieder in die Reihe und warf 16 Darts zum Sieg.
Erstrunden-Aus für Hopp, Hempel, Pietreczko und Lerchbacher
Nicht ins Preisgeld ging es unter anderem für Max Hopp, der Josh Rock 3:6 unterlag. Insgesamt war es zu viel Auf und Ab beim Deutschen, der in 11 Darts zum 2:2 ausglich, dann aber in zwei Legs einen Dart auf Bull verpasste und vom starken Rock ein 130er-Finish zum Match ansehen musste.
Für Florian Hempel setzte es gegen Madars Razma die mittlerweile vierte Auftaktniederlage in Folge. Nach 1:3-Rückstand schaffte er drei Legs in 43 Darts, bevor das Scoring wieder zu dünn ausfiel. Razma checkte 77 und 124 zum Sieg.
Auch Ricardo Pietreczko musste gegen Kevin Doets trotz Führung abreißen lassen. Drei verpasste Darts zum 3:2 wurden „Pikachu“ zum Verhängnis, der zwar mit einem 104er-Checkout auf 3:4 verkürzte, aber spätestens beim abschließenden 11-Darter des Niederländers machtlos war.
Ärgern dürfte sich Zoran Lerchbacher, der gegen einen durchschnittlichen Dave Chisnall 4:6 verlor. Nach vielen Breaks brachte ein 11-Dart-„Hold“ das 4:2 zugunsten des Engländers, der dann aber die Doppel nicht traf. Lerchbacher glich aus, verpasste jedoch selbst die 5:4-Führung und ging so als Verlierer vom Board.
Am morgigen Sonntag steht dann Players Championship Nr. 11 an. PDC.TV überträgt erneut auf zwei Boards live.
Players Championship 2022 Nr. 10:
Samstag, 02. April, Metrodome –
Barnsley
1. Runde:
Board 1
Gerwyn
Price (1) 6-4 Tony
Martinez
Ryan
Joyce 6-3 Jules
van Dongen
Darius
Labanauskas 6-2 Gary
Anderson (32)
John
O’Shea 6-1 John
Brown
Board 2
Daryl
Gurney (16) 6-2 John
Michael
Jeff
Smith 6-3 José
Justicia
Chris
Dobey (17) 6-4 Scott
Mitchell
Kevin
Doets 6-3 Ricardo
Pietreczko (97,02
– 92,18)
Board 3
Dimitri
van den Bergh (8) 6-5 Vincent
van der Voort
Nathan
Rafferty 6-1 John
Henderson
Kim
Huybrechts (25) 6-3 Jason
Heaver
Luke
Woodhouse 6-3 Joe
Murnan
Board 4
Damon
Heta (9) 6-0 Jason
Lowe
Jermaine
Wattimena 6-5 Jeffrey
de Zwaan
Dave
Chisnall (24) 6-4 Zoran
Lerchbacher (90,42 –
84,60)
Rowby-John
Rodriguez 6-2 Ted
Evetts (103,06 – 96,76)
Board 5
Peter
Wright (4) 6-4 Ricky
Evans
Geert
Nentjes 6-0 Peter
Hudson
Mervyn
King (29) 6-3 Krzysztof
Kciuk
Jonathan
Worsley 6-4 Jake
Jones
Board 6
Keane
Barry 6-3 Krzysztof
Ratajski (13)
Keegan
Brown 6-3 Ross
Montgomery
Devon
Petersen 6-5 James
Wade (20)
Steve
Lennon 6-4 Darren
Webster
Board 7
Rob
Cross (5) 6-3 Gordon
Mathers
Bradley
Brooks 6-2 Glen
Durrant
Gabriel
Clemens (28) 6-5 Connor
Scutt (91,98 – 87,23)
Cameron
Menzies 6-2 Brian
Raman
Board 8
Michael
Unterbuchner 6-2 Dirk
van Duijvenbode (12) (95,29 –
91,35)
George
Killington 6-4 Adam
Hunt
Nathan
Aspinall (21) 6-3 Steve
Beaton
Matt
Campbell 6-2 Scott
Waites
Board 9
Michael
van Gerwen (2) 6-3 Brett
Claydon
Ryan
Meikle 6-3 William
O’Connor
Madars
Razma (31) 6-4 Florian
Hempel (91,60 – 87,22)
Nick
Fullwell 6-5 Jamie
Hughes
Board 10
Brendan
Dolan (15) 6-4 Vladimir
Andersen
Kevin
Burness 6-4 Steve
Haggerty
Martin
Schindler (18) 6-5 Ian
White (101,00 –
94,09)
David
Evans 6-1 Jim
Moston
Board 11
Niels
Zonneveld 6-0 Michael
Smith (7)
Mario
Vandenbogaerde 6-2 Danny
Baggish
Adrian
Lewis (26) 6-4 Radek
Szaganski
Lewy
Williams 6-4 Maik
Kuivenhoven
Board 12
Ryan
Searle (10) 6-3 Jimmy
Hendriks
Shaun
Wilkinson 6-3 Jack
Main
Ross
Smith (23) 6-3 Alan
Soutar
Richie
Burnett 6-5 Danny
Jansen
Board 13
José
de Sousa (3) 6-5 Geert
De Vos
Josh
Rock 6-3 Max
Hopp (99,54 – 95,39)
Martijn
Kleermaker (30) 6-5 Ritchie
Edhouse
Berry
van Peer 6-4 Simon
Whitlock
Board 14
Jonny
Clayton (14) 6-1 Damian
Mol
Jim
Williams 6-2 Eddie
Lovely
Stephen
Bunting (19) 6-3 Steve
West
Mike
De Decker 6-3 William
Borland
Board 15
Joe
Cullen (6) 6-4 Graham
Hall
Andy
Boulton 6-3 Luc
Peters
Raymond
van Barneveld 6-4 Callan
Rydz (27)
Martin
Lukeman 6-0 Darren
Penhall
Board 16
Luke
Humphries (11) 6-4 Mickey
Mansell
Rusty-Jake
Rodriguez 6-5 Andrew
Gilding (93,76 – 92,22)
Danny
Noppert (22) 6-2 Ron
Meulenkamp
Boris
Krcmar 6-3 Adam
Gawlas
2. Runde:
Verlierer: £750
3. Runde (Boardfinale):
Verlierer: £1.250
Achtelfinale:
Verlierer: £2.000
Viertelfinale:
Verlierer: £3.000
Halbfinale:
Verlierer: £4.000
Finale:
Michael van Gerwen 8-4 Peter Wright (96,59
– 97,82)
Sieger: £12.000
Runner-Up: £8.000
Weitere Informationen:
Bei den Players Championship Turnieren wird wichtiges Preisgeld sowohl für die große PDC Order of Merit, also die Dart-Weltrangliste, als auch für die Pro Tour Order of Merit und die separate Players Championship Order of Merit ausgespielt. Über diese Ranglisten qualifizieren sich die Spieler für die großen Major-Turniere, die im TV übertragen werden.
Preisgeld
Players Championships 2022:
Sieger: £12.000
Runner-Up: £8.000
Halbfinale: £4.000
Viertelfinale: £3.000
Achtelfinale: £2.000
Letzte 32: £1.250
Letzte 64: £750
Gesamt: £100.000
Übertragungen:
Wie immer werden diese „kleineren“ Players Championship Turniere
nicht im TV übertragen, weder in Großbritannien noch in
Deutschland. Es gibt aber die Möglichkeit, jeweils zwei Boards über
den offiziellen Livestream, PDC.TV zu
verfolgen. Dort kann
man auch speziell sogenannte „Weekend Passes“
buchen.
Zudem kann man alle Spiele aller Boards im Livescorer auf der Seite Dartconnect verfolgen.
Modus:
Spiele bis zum Halbfinale: Best
of 11 Legs
Halbfinale: Best of 13 Legs
Finale: Best of 15 Legs
Weitere
Informationen:
Alle weiteren Infos zur Pro Tour gibt es auf der [Turnierseite]
Diskussionen zum Turnier gibt’s in unserem [Forum]
Foto-Credit: Kelly Deckers/PDC
[mk]

