Zum Auftakt des Pro Tour Triple-Headers in Leicester hat Ryan Searle zum zweiten Mal in diesem Jahr zugeschlagen und den ersten Titelgewinn von Mario Vandenbogaerde verhindert. Aus deutscher Sicht schaffte es Niko Springer als einziger in Runde 3, warf dafür aber ebenso wie der Schweizer Stefan Bellmont und Adam Hunt einen 9-Darter.
Searle sorgt für persönliches Novum
Von 2020 bis 2024 konnte Ryan Searle jeweils ein
Players Championship pro Jahr gewinnen,
heute durchbrach Searle diese persönliche Serie, indem er nach dem
4. Players Championship im Februar heute im Finale gegen Mario Vandenbogaerde in Leicester seinen
zweiten Titel des Jahres einfuhr. In 18 Darts eröffnete
Vandenbogaerde das Finale, Searle checkte 70 Punkte zum 1:1. Weiter
ging es mit zwei Breaks in der sechsten Runde, 80 Punkte nullte
Vandenbogaerde zum 3:2, Searle hielt in seinem Anwurfleg dagegen.
Nachdem der Belgier 84 zum 4:3 checkte, hatte Searle mit Finishes
von 110 und 92 die passenden Antworten parat, verpasste aber dann
vier Darts für das 6:4. Auf der D16 ging nun Vandenbogaerde wieder
in Front, Searle glich per 12-Darter aus, ehe „Super Mario“ zwei
Darts für das 7:6 verpasste und Searle dies mit einem 71er-Finish
bestrafte und im Leg darauf direkt seinen 1. Matchdart auf der D20
verwandelte.
Searle hatte einen durchaus steinigen Weg ins Finale hinter sich,
auch wenn sein schlechtester Average bis dahin bei guten 95,46
Punkten lag. Searle startete gegen Ritchie
Edhouse (6:4) und Jamai van den
Herik (6:2), gegen Nathan Aspinall und
Karel Sedlacek ging es über die volle Distanz,
wobei er gegen Sedlacek sogar einen 3:5-Rückstand drehen musste.
Die letzten beiden Schritte ging er dann gegen Darren Beveridge (6:4) und Kevin Doets (7:4). Mario Vandenbogaerde stand vorher noch
nie im Halbfinale eines PDC-Events, heute machte es der Belgier
nochmal deutlich besser, ohne dabei die absoluten Highaverages zu
spielen. In Michael Smith (6:3) und Daryl Gurney (6:4) nahm „Super Mario“ zunächst
zwei namentlich dicke Brocken aus dem Turnier, komfortabel war dann
das 6:2 über Nick Kenny, ehe er gegen Ross Smith und Jermaine
Wattimena zwei Decider überstehen musste, gegen Wattimena auch
Matchdarts. Brendan Dolan tat ihm dem Gefallen und
kam im Halbfinale nicht über einen 84er-Average hinaus, was der
Belgier mit 7:3 auszunutzen wusste.
Großes Favoritensterben in Runde 1
Bereits in der ersten Runde setzte beim Turnier das große Favoritensterben ein. Für Damon Heta, Dave Chisnall, Peter Wright (mit 74er-Average), Luke Humphries, Joe Cullen, Gary Anderson, Rob Cross, Josh Rock und Michael Smith war direkt nach der ersten Runde der Arbeitstag beendet. Auch für die bei der Swiss Darts Trophy so erfolgreichen Luke Woodhouse und Cor Dekker gab es direkt eine kalte Dusche. Luke Littler und James Wade hatten kurzfristig zurückgezogen, Tim Wolters fehlte wie gewohnt. Insgesamt gab es am heutigen Dienstag durch Niko Springer, Stefan Bellmont und Adam Hunt gleich drei 9-Darter. Bestleistungen stellten außerdem Michele Turetta und Darren Beveridge mit ihren Viertelfinals auf.
Springer mit 9-Darter und Boardfinale
Als an Nr. 23 gesetzer Spieler ging Niko Springer ins Turnier und machte direkt Gebrauch von seiner Setzposition. Dimitri van den Bergh enttäuschte einmal mehr mit einem 78er-Average, doch Springer fand von Anfang an gut ins Turnier und sorgte im 6. Leg dann auch für einen 9-Darter mit dem Weg 177-180-144. Auch gegen Nachrücker Jack Tweddell packte der „Meenzer Bub“ in den entscheidenden Momenten zu und zog somit ins Boardfinale ein. Dort war sein alter Development Tour Rivale Wessel Nijman besonders im Scoring mit 6:3 den entscheidenden Tick stärker. Zwar profitierte Springer am Anfang noch von der ein oder anderen verpassten Chance des Niederländers, doch dieser bekam mit andauernder Spielzeit die Doppel besser unter Kontrolle und checkte 102 Punkte schlussendlich zum Achtelfinaleinzug.
Hempel, Wenig, Pietreczko und Czerwinski bleiben in Runde 2 hängen
Es war definitiv mehr möglich am heutigen Tage für Florian Hempel und Lukas Wenig.
Bei Hempel war bereits das erste Spiel mit viel Zittern verbunden,
denn der Wahl-Kölner bekam das Match gegen Marvin van Velzen einfach nicht zu,
verspielte fast noch eine 5:0-Führung und musste sogar noch
Matchdarts überstehen. Gegen Raymond van Barneveld war das Spiel
lange offen, im Decider klappte beim 35-jährigen dann aber nach der
ersten Aufnahme gar nichts mehr und der fünfmalige Weltmeister
durfte in 19 Darts in die nächste Runde einziehen. Lukas Wenig überzeugte zunächst auf ganzer Linie
mit einem 104er-Average beim 6:4 über Andrew
Gilding, der selbst dreistellig blieb. Gegen Mervyn King brachte „Luu“ dann allerdings eine
5:2-Führung nicht über die Ziellinie und verpasste dabei wohl zwei
Matchdarts, wobei sich King auch beim Checkout eiskalt zeigte.
Ricardo Pietreczko räumte in seiner ersten
Begegnung Rob Owen mit einer guten Leistung mit 6:1 aus
dem Weg, in Runde 2 wartete dann Basel-Sieger Stephen
Bunting. Bunting ließ v.a. in der Mitte der Partie einige
Chancen liegen und ermöglichte es „Pikachu“ somit beim Spielstand
mitzugehen. Im Decider scorte Pietreczko dann aber zu schwach und
„The Bullet“ machte den Sack mit dem 14. Dart zu. Auch für Maximilian Czerwinski ging es ins
Preisgeld. Pero Ljubic wurde zunächst mit 6:4
bezwungen, ein 83er-Average reichte im Anschluss gegen Jermaine Wattimena nur zu zwei
Leggewinnen. Wie Niko Springer sorgte auch
Stefan Bellmont für einen
9-Darter. Zunächst hatte „Belli“ im Decider gegen
Tytus Kanik die besseren Nerven, gegen Wessel Nijman checkte Bellmont im vierten Leg
erst 161 Punkte und legte dann das perfekte Leg nach. Mehr als
diese beiden Legs konnte der Schweizer allerdings nicht auf seine
Seite ziehen.
Schindler früh raus
Sein erstes Spiel als offizieller Top 16-Spieler konnte Martin Schindler nicht erfolgreich gestalten. Gegen Madars Razma setzte es nach 3:1-Führung eine 4:6-Niederlage. Denselben Spielverlauf erlebte Gabriel Clemens gegen Kim Huybrechts, noch bitterer lief es für Max Hopp, der im Decider ein 70er-Finish von Ross Smith hinnehmen musste. Ohne Chance waren Dominik Grüllich und Leon Weber bei ihren 1:6-Niederlagen. Während Grüllichs Gegner Raymond van Barneveld einen 106er-Average spielte, kam Webers Gepäck nicht mit nach Leicester und konnte dementsprechend bei seinem Match gegen Danny Lauby nicht mit eigenem Shirt und Darts antreten. Kai Gotthardt musste sich gegen Christian Kist mit 4:6 geschlagen geben, für den Österreicher Mensur Suljovic war Jonny Clayton mit 6:2 zu stark.
Was ist das nächste PDC-Turnier?
Morgen geht es in Leicester weiter mit dem 29. Players Championship des Jahres. PDC.TV überträgt das Geschehen erneut auf vier Boards live.
Players Championship 2025 – Nr. 28:
Dienstag, 30. September, Mattioli Arena – Leicester
1. Runde:
Board 1
Niels Zonneveld (32) 6-3 Ted Evetts
Maik Kuivenhoven 6-4 Benjamin Reus
Stephen Bunting (1) 6-3 Martijn Dragt
Ricardo Pietreczko 6-1 Rob Owen (96,77 –
82,86)
Board 2
Dirk van Duijvenbode (17) 6-3 Adam Lipscombe
Kim Huybrechts 6-4 Gabriel Clemens (93,04 –
87,51)
Jermaine Wattimena (16) 6-3 Ryan Meikle
Maximilian Czerwinski 6-4 Pero Ljubic (83,97 –
78,85)
Board 3
Daryl Gurney (25) 6-2 José de Sousa
Mario Vandenbogaerde 6-3 Michael Smith
Nick Kenny 6-5 Damon Heta (8)
Connor Scutt 6-3 Darryl Pilgrim
Board 4
Michael van Gerwen (24) 6-2 Jeffrey De Graaf
Matthew Dennant 6-2 Rhys Griffin
Ross Smith (9) 6-5 Max Hopp (97,20 –
94,42)
Graham Hall 6-5 Thibault Tricole
Board 5
Michele Turetta 6-5 Dave Chisnall (29)
Jitse Van der Wal 6-5 Wesley Plaisier
Madars Razma 6-4 Martin Schindler (4) (98,11 –
93,62)
Radek Szaganski 6-3 Berry van Peer
Board 6
Mike De Decker (20) 6-2 Peter Wright
Richard Veenstra 6-3 Adam Paxton
Chris Dobey (13) 6-2 Matt Campbell
Alan Soutar 6-2 George Killington
Board 7
Lukas Wenig 6-4 Andrew Gilding (28)
(104,64 – 100,44)
Mervyn King 6-3 Ricky Evans
Brendan Dolan 6-4 Luke Humphries (5)
Danny Lauby 6-1 Leon Weber (84,42 –
80,36)
Board 8
Scott Waites 6-5 Joe Cullen (21)
Jim Williams 6-4 Jim Long
Cameron Menzies (12) 6-5 Sebastian Bialecki
Dom Taylor 6-3 Owen Bates
Board 9
Kevin Doets 6-3 William O’Connor (31)
Haupai Puha 6-2 James Hurrell
Gerwyn Price (2) 6-2 Andy Baetens
Keane Barry 6-1 Tavis Dudeney
Board 10
Steve Lennon 6-5 Luke Woodhouse (18)
Callan Rydz 6-4 Stefaan Henderyck
Bradley Brooks 6-4 Gary Anderson (15)
Adam Hunt 6-1 Robert Grundy
Board 11
Krzysztof Ratajski (26) 6-2 Scott Williams
Adam Warner 6-2 Cor Dekker
Jonny Clayton (7) 6-2 Mensur Suljovic (99,05 –
86,56)
Christian Kist 6-4 Kai Gotthardt (98,14 –
91,66)
Board 12
Niko Springer (23) 6-1 Dimitri Van den Bergh
(91,38 – 78,72) – 9-Darter Springer
Jack Tweddell 6-1 Dennie Olde Kalter
Wessel Nijman (10) 6-1 Thomas Lovely
Stefan Bellmont 6-5 Tytus Kanik (82,81 –
82,04)
Board 13
Andy Boulton 6-5 Rob Cross (30)
Karel Sedlacek 6-1 Tom Bissell
Stephen Burton 6-3 Josh Rock (3)
Greg Ritchie 6-1 Viktor Tingström
Board 14
Ryan Searle (19) 6-4 Ritchie Edhouse
Jamai van den Herik 6-5 Brett Claydon
Nathan Aspinall (14) 6-3 Dylan Slevin
Cam Crabtree 6-3 Chris Landman
Board 15
Raymond van Barneveld (27) 6-1 Dominik Grüllich
(106,45 – 87,52)
Florian Hempel 6-5 Marvin van Velzen (87,76 –
88,96)
Gian van Veen (6) 6-2 Nathan Rafferty
Mickey Mansell 6-2 Martin Lukeman
Board 16
Ryan Joyce (22) 6-2 Justin Hood
Ian White 6-4 Darius Labanauskas
Danny Noppert (11) 6-3 Patrick Geeraets
Darren Beveridge 6-3 Jelle Klaasen
2. Runde:
Maik Kuivenhoven 6-5 Niels Zonneveld
Stephen Bunting 6-5 Ricardo Pietreczko (97,96
– 88,50)
Dirk van Duijvenbode 6-3 Kim Huybrechts
Jermaine Wattimena 6-2 Maximilian Czerwinski
(92,74 – 83,21)
Mario Vandenbogaerde 6-4 Daryl Gurney
Nick Kenny 6-3 Connor Scutt
Michael van Gerwen 6-4 Matthew Dennant
Ross Smith 6-5 Graham Hall
Michele Turetta 6-5 Jitse Van der Wal
Madars Razma 6-1 Radek Szaganski
Richard Veenstra 6-4 Mike De Decker
Chris Dobey 6-4 Alan Soutar
Mervyn King 6-5 Lukas Wenig (88,79 –
91,20)
Brendan Dolan 6-1 Danny Lauby
Jim Williams 6-3 Scott Waites
Cameron Menzies 6-2 Dom Taylor
Kevin Doets 6-4 Haupai Puha
Gerwyn Price 6-3 Keane Barry
Callan Rydz 6-1 Steve Lennon
Adam Hunt 6-2 Bradley Brooks – 9-Darter Hunt
Krzysztof Ratajski 6-1 Adam Warner
Jonny Clayton 6-3 Christian Kist
Niko Springer 6-3 Jack Tweddell (92,21 –
85,67)
Wessel Nijman 6-2 Stefan Bellmont (87,65 –
87,00) – 9-Darter Bellmont
Karel Sedlacek 6-3 Andy Boulton
Greg Ritchie 6-4 Stephen Burton
Ryan Searle 6-2 Jamai van den Herik
Nathan Aspinall 6-3 Cam Crabtree
Raymond van Barneveld 6-5 Florian Hempel
(89,93 – 88,46)
Gian van Veen 6-5 Mickey Mansell
Ryan Joyce 6-1 Ian White
Darren Beveridge 6-3 Danny Noppert
Verlierer: £1.000
3. Runde:
Stephen Bunting 6-4 Maik Kuivenhoven
Jermaine Wattimena 6-4 Dirk van Duijvenbode
Mario Vandenbogaerde 6-2 Nick Kenny
Ross Smith 6-3 Michael van Gerwen
Michele Turetta 6-4 Madars Razma
Richard Veenstra 6-4 Chris Dobey
Brendan Dolan 6-0 Mervyn King
Cameron Menzies 6-4 Jim Williams
Kevin Doets 6-5 Gerwyn Price
Callan Rydz 6-1 Adam Hunt
Jonny Clayton 6-5 Krzysztof Ratajski
Wessel Nijman 6-3 Niko Springer (98,79 –
97,80)
Karel Sedlacek 6-1 Greg Ritchie
Ryan Searle 6-5 Nathan Aspinall
Gian van Veen 6-0 Raymond van Barneveld
Darren Beveridge 6-5 Ryan Joyce
Verlierer: £1.500
Achtelfinale:
Jermaine Wattimena 6-0 Stephen Bunting (88,41 –
80,13)
Mario Vandenbogaerde 6-5 Ross Smith (92,93 – 92,09)
Michele Turetta 6-3 Richard Veenstra (83,76 – 85,71)
Brendan Dolan 6-5 Cameron Menzies (87,31 – 87,27)
Kevin Doets 6-2 Callan Rydz (102,90 –
92,65)
Jonny Clayton 6-3 Wessel Nijman (110,92 –
103,05)
Ryan Searle 6-5 Karel Sedlacek (99,34 – 87,62)
Darren Beveridge 6-3 Gian van Veen (97,99 –
100,35)
Verlierer: £2.500
Viertelfinale:
Mario Vandenbogaerde 6-5 Jermaine Wattimena (91,56 –
90,29)
Brendan Dolan 6-2 Michele Turetta (89,23 – 81,20)
Kevin Doets 6-4 Jonny Clayton (97,72 –
100,88)
Ryan Searle 6-4 Darren Beveridge (102,62 –
94,62)
Verlierer: £3.500
Halbfinale:
Mario Vandenbogaerde 7-3 Brendan Dolan (93,87 –
83,86)
Ryan Searle 7-4 Kevin Doets (100,02 –
94,17)
Verlierer: £5.000
Finale:
Ryan Searle 8-6
Mario Vandenbogaerde (95,43 – 89,38)
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
Preisgeldverteilung 2025:
Bei den Players Championship Turnieren wird wichtiges Preisgeld
sowohl für die große PDC Order of Merit als auch für die
Pro Tour Order of Merit und die separate Players Championship Order
of Merit ausgespielt. Über diese Ranglisten qualifizieren sich die
Spieler für die großen Major-Turniere, die im TV übertragen
werden.
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £5.000
Viertelfinale: £3.500
Achtelfinale: £2.500
Letzte 32: £1.500
Letzte 64: £1.000
Summe pro Event: £125.000
Modus 2025:
Spiele bis zum
Halbfinale: Best of 11 Legs
Halbfinale: Best of 13 Legs
Finale: Best of 15 Legs
Übertragung 2025:
Die Pro Tour Turniere werden nicht
im TV übertragen, weder in Großbritannien noch in Deutschland. Es
gibt aber die Möglichkeit, bei Players Championships jeweils vier
Boards (ein Board im deutschen Kommentar) über den offiziellen
Livestream der PDC, PDC.TV zu sehen.
Zudem kann man alle Spiele aller Boards im Livescorer auf der Seite
Dartconnect verfolgen.
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Foto-Credit: Sebastian Doppstadt/PDC Europe
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