Dart Profis – Krzysztof Ratajski – „The Polish Eagle“

Der Pole Krzysztof Ratajski war lange Zeit vor allem im E-Dart erfolgreich, bevor er sich dem Steeldart widmete. Sein größter Erfolg war zu Beginn noch der Sieg beim World Masters 2017, es folgte der Tourcard-Gewinn und acht Siege auf der Pro Tour. Neben zwei European Tour Titeln schaffte es „The Polish Eagle“ ins Halbfinale beim World Matchplay. Einmal erreichte der Pole ein Viertelfinale bei der PDC-WM.
E-Dart-Erfolge und BDO-WM-Teilnahmen
Ratajski trat lange Zeit unter dem selbstbewussten Nickname „The
Polish Champion“ an und war zunächst viel im Soft-Tip-Bereich
unterwegs, wo er 2005 die Soft Tip SDWF European Championship
gewann und sich auch 2008 bei der Soft Tip EDU European
Championship durchsetzen konnte. Im selben Jahr gewann er auch die
Denmark Open im Steeldart und kam über einen
Qualifier zur BDO-Weltmeisterschaft 2009, bei
er allerdings die erste Runde nicht überstand. 2009 wurde er
polnischer Meister im Steeldart und gewann zudem die Czech Open. Ein Jahr später holte sich Ratajski den
Titel bei den Latvia Open und repräsentierte sein Heimatland beim
PDC World Cup of Darts, schied
aber in der Vorrunde gegen die neuseeländische Paarung aus. Drei
Jahre später ging es ins Achtelfinale, wo das deutsche Duo mit
Andree Welge und Jyhan Artut zu
stark war. 2015 versuchte sich der Pole auch auf der European Tour der PDC und spielte sich auch ins
Achtelfinale der World
Masters vor, nach einem Sieg gegen Ross
Montgomery unterlag aber Martin Adams
knapp mit 2:3.
Auch 2016 fuhr Ratajski wieder weitestgehend
zweigleisig und nahm sowohl bei der PDC als auch bei der BDO an
Turnieren teil, bei der BDO schied er in der ersten Runde der
World Trophy gegen Scott Waites aus.
World Masters Champion, Dauerbrenner auf der European Tour
Ratajski konnte sich zum zweiten Mal für die WM 2017
qualifizieren, bei der er es in der Vorrunde mit dem Niederländer
Willem Mandigers zu tun bekam. In einem
spannenden Match gewann Ratajski in der Verlängerung und sicherte
sich so einen Platz in der ersten Runde, wo er mit Wesley Harms den nächsten Niederländer mit 3:0 aus
dem Turnier nahm. Im Achtelfinale kämpfte sich Ratajski zwar von
einem 1:3-Satzrückstand gegen den Litauer Darius Labanauskas noch auf 3:3 zurück, verlor
am Ende aber mit 3:4. 2017 profitierte Ratajski sehr von der
Einführung des Eastern Europe Qualifiers, über den er sich zu elf
der zwölf European Tour Events qualifizieren konnte und dort auch
sehr ordentliche Leistungen zeigte. Bei den Polish Open
feierte Ratajski einen Heimerfolg, im Finale der Polish Masters unterlag er dem Engländer James Hurrell im Decider. Mit seinem neuen
Spielpartner Tytus Kanik verlor Ratajski beim World
Cup of Darts 2017 in der ersten Runde gegen Irland. Zum ersten Mal
ins Viertelfinale bei der PDC spielte sich Ratajski bei den
Dutch Darts Masters 2017 in Maastricht.
Beim World Masters hatte Ratajski dann seinen großen Auftritt, als
er seinen ersten Major-Titel einfahren konnte.
Als bester
Spieler Osteuropas qualifizierte sich der Pole für seine erste
PDC-Weltmeisterschaft, bei den
European
Championship verlor der Pole zum Auftakt gegen Peter Wright. Bei seinem Debüt im Ally Pally
unterlag Ratajski James Wilson mit 1:3.
Ohne Tourcard durch Pro Tour Siege zum Durchbruch
Bei der Q-School 2018 in Hildesheim schaffte es Ratajski
überraschend nicht sich eine Tourkarte zu erspielen, wenig später
siegte er dann in Wigan und holte sich beim sechsten UK Open
Qualifier Turnier mit einem 6:4-Finalsieg über Daryl Gurney seinen ersten Titel bei der PDC. Bei
seinen ersten UK Open schaffte es Ratajski dann
direkt ins Achtelfinale, wo er sich aber Weltmeister Rob
Cross geschlagen geben musste. Beim World Cup of Darts verlor
er erneut mit Tytus Kanik in der ersten Runde. Anfang September
gewann Ratajski sein erstes Turnier auf der Challenge Tour und warf an diesem Tag auch einen
9-Darter. Seinen zweiten Sieg auf der Pro Tour gab es bei der
vorletzten Players Championship des Jahres, bei der Ratajski
nachrückte und im Finale Chris Dobey mit 6:2 bezwang.
Der Pole legte
einen Tag später gar seinen dritten Saisonsieg nach. Dadurch
qualifizierte er sich auch für den Grand Slam of Darts, wo er in
der Gruppenphase gegen Michael Smith
zwar knapp unterlag, aber durch Siege über Raymond van Barneveld und Adam Smith-Neale ins Achtelfinale einzog. Im
Achtelfinale verlor er dann aber deutlich gegen Jonny Clayton. Bei seinen ersten Players Championship Finals
besiegte er den frisch gebackenen Grand Slam Champion Gerwyn Price trotz 1:5-Rückstand noch mit 6:5 und
legte einen Sieg gegen den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis nach. Im Achtelfinale wurde er dann
jedoch vom Niederländer Danny Noppert
gestoppt.
Weitere Pro Tour Titel, Debüt bei allen Majors
Zum Auftakt der Weltmeisterschaft 2019 unterlag Ratajski dann aber dem Japaner Seigo Asada trotz 2:0-Satzführung noch mit 2:3, seine Tourkarte hatte er aber dank seiner starken Leistungen zuvor bereits sicher eingefahren. Wie bereits 2013 erreichte Ratajski diesmal mit Tytus Kanik zusammen das Achtelfinale des World Cups. Nur kurze Zeit später gelang ihm sein vierter Sieg auf der Pro Tour. Bei seinem World Matchplay Debüt nahm er in Runde 1 Darren Webster aus dem Turnier, war dann aber im Anschluss gegen Rob Cross chancenlos. Es folgte wenig später sein fünfter PDC-Titel. Bei der Gibraltar Darts Trophy Ende September schnappte sich der Pole dann auch seinen ersten European Tour Titel. Bei seinem World Grand Prix Debüt unterlag Ratajski gegen Glen Durrant. Bei den World Series Finals konnte Ratajski das Viertelfinale erreichen, sein erstes im TV. Bei seiner dritten PDC-WM Teilnahme gelang Ratajski 2020 gegen den Österreicher Zoran Lerchbacher der erste Sieg. Gegen Nathan Aspinall verabschiedete sich der Pole dann aber im Entscheidungssatz. 2020 musste Ratajski nicht lange warten, ehe es Mitte Februar seinen siebten Pro Tour Titel gab, zwei Wochen später erreichte er in Belgien zum vierten Mal das Viertelfinale auf der European Tour. Mitte Juli ging es beim World Matchplay ins Viertelfinale. Zum dritten Mal nahm Ratajski 2020 an der European Championship teil, zum dritten Mal unterlag er in Runde 1. Ebenfalls sein drittes Achtelfinale gab es eine Woche später beim World Cup of Darts. Ein weiteres Pro Tour Finale spielte er bei der Winter Series, welches er gegen Joe Cullen verlor. Beim Grand Slam blieb er in der Gruppenphase hängen.
Starkes Jahr 2021, weiterhin kein Major-Finale

Die Weltmeisterschaft startete für Ratajski mit einem 3:0 Erfolg gegen Ryan Joyce, auch gegen Simon Whitlock gab der Pole überraschend keinen Satz ab. Gegen Gabriel Clemens ging es dann in den Decider, in dem beide Spieler einige Matchdarts verpassten, der Pole traf dann aber schlussendlich die D1. Unter den letzten Acht gab es kein Vorbeikommen an Stephen Bunting, dennoch war dies seine erfolgreichste WM. Beim Masters-Debüt musste er sich in der ersten Runde gegen Simon Whitlock verabschieden. Bei den UK Open erreichte er mit überzeugenden Auftritten gegen Nathan Aspinall sowie Madars Razma erneut das Achtelfinale. Dort bezwang er den Spieler in Topform Jonny Clayton, bevor er sich im Viertelfinale gegen Michael van Gerwen verabschiedete. Beim World Matchplay ging es mit dem Einzug ins Halbfinale noch eine Runde weiter als im vorherigen Jahr, dort unterlag er dann Titelverteidiger Dimitri van den Bergh. Zum vierten Mal ging es im September beim World Cup of Darts ins Achtelfinale, wo Polen gegen Schottland verlor. Beim Grand Prix konnte er im dritten Anlauf erstmals ein Spiel gewinnen und landete sogar im Viertelfinale, wo das Aus mit 2:3 gegen Jonny Clayton kam. Ebenfalls zum 4. Mal verlor Ratajski bei der European Championship in Runde 1, gewann aber bei den World Series Finals drei Spiele, was ihn ins Halbfinale brachte. Dort verpasste er sein erstes PDC-Finale im TV nach einer 8:11-Niederlage gegen Dimitri van den Bergh. Wenige Tage später schnappte er sich zumindest beim finalen Super Series Event den Titel, beim Grand Slam scheiterte der Pole in der Gruppenphase. Auch bei den Players Championship Finals reichte es nur für die zweite Runde, bei der WM gab es sogar das direkte Aus gegen Steve Lennon.
Kleinere Schwächen 2022
Wie so oft hatte Ratajski beim Auftakt des Masters gegen Gabriel Clemens das bessere Ende auf seiner Seite, gegen einen starken Michael Smith war im Achtelfinale Schluss. Bei den UK Open kam das direkte Aus gegen Gerwyn Price unter den letzten 64. Beim World Cup of Darts war Sebastian Bialecki sein neuer Partner und in Runde 1 gab es einen Sieg gegen die USA, dann kam die Niederlage gegen Belgien. Das World Matchplay startete mit einem Sieg gegen Stephen Bunting erfolgreich, in der Verlängerung war nur knapp eine Runde später gegen Peter Wright Endstation. Nach längerer Zeit schaffte er es im August wieder in ein Pro Tour Finale und auf der European Tour in Jena ging es ins Viertelfinale. Beim World Grand Prix gewann er sein Auftaktspiel, unterlag dann aber gegen Peter Wright. Auch bei seinem fünften Auftritt bei der EM gab es das Aus in Runde 1. Bei den Players Championship Finals ging es wie 2018 ins Achtelfinale. Als Nr. 18 der Welt startete Ratajski mit einem 3:1-Sieg über Danny Jansen in die PDC-WM 2023. In der zweiten Runde war dann allerdings gegen den Belgier Dimitri van den Bergh Endstation.
Auftritt in der Heimat und weiterer ET-Titel
Beim Masters 2023
unterlag Ratajski gleich zu Beginn, auch bei den UK Open ging es
nicht über die besten 64 hinaus. Besser lief es beim achten Players
Championship in Hildesheim, wo er das Finale erreichen konnte. Im
neunten Event setzte er gar noch einen drauf und feierte seinen
insgesamt achten Players Championship Sieg. Beim European Darts
Grand Prix in Sindelfingen ging es Ende Mai ins Viertelfinale. Eine
weitere World Cup Teilnahme gab es zusammen mit Krzysztof Kciuk in
Frankfurt. Die Gruppenphase gegen Litauen und Portugal überstand
man mühelos und spielte dort sogar einen Rekord-Average von 118,10.
Im Achtelfinale scheiterte man dann mit 6:8 an Deutschland. Bei der
Premiere des heimischen Poland Darts
Masters ging es bis ins Viertelfinale, beim World Matchplay kam
er nicht über die erste Runde hinaus. Etwas aus dem Nichts kam dann
der Titel bei den German Darts
Open in Jena. Eine Woche später schied er bei den World Series
Finals im Achtelfinale aus. Beim World Grand Prix ging es ins
Achtelfinale, wo Gerwyn Price zu stark war. Auch bei den European
Championship ging es erstmals in das Achtelfinale. Nach 2018
überstand Ratajski beim Grand Slam of
Darts zum zweiten Mal die Gruppenphase. Im Achtelfinale war
allerdings gegen Josh Rock Endstation. Die Players
Championship Finals endeten vorzeitig nach dem Auftaktspiel. Bei
der Weltmeisterschaft besiegte er zunächst Jamie Hughes mit 3:1, unterlag dann aber Jonny Clayton mit 2:4.
Fehlende Konstanz in 2024
Nach 2024 erreichte Ratajski zum zweiten Mal das Achtelfinale vom Masters, die UK Open waren nach dem Samstag-Nachmittag beendet. Auch auf der European Tour lief es bei den ersten Events nicht wirklich gut, Anfang Mai ging es in Hildesheim auf der Pro Tour immerhin wieder mal in ein Halbfinale. Das heimische Poland Darts Masters endete diesmal direkt in der ersten Runde. Zusammen mit Radek Szaganski erreichte er beim World Cup of Darts zum zweiten Mal das Achtelfinale, wo aber gegen Schottland Schluss war. Beim World Matchplay schaltete er zu Beginn Dave Chisnall aus und verlor dann aber gegen Andrew Gilding. In die zweite Runde ging es bei den Players Championship Finals, bei der WM löste er sein Auftaktspiel gegen Alexis Toylo mit 3:1. Gegen Kevin Doets vergab er dann vier Matchdarts und verpasste dadurch den Sprung ins Achtelfinale. In dieser Runde scheiterte der Pole bei den UK Open an Luke Littler. Mehr als 1,5 Jahre nach seinem Triumph bei den German Darts Open in Jena, erreichte Ratajski beim German Darts Grand Prix in München auf der European Tour wieder den Finaltag. Nach einer längeren Durststrecke holte sich der Pole nach April 2023 in Hildesheim seinen insgesamt neunten Players Championship Sieg. Beim World Cup ging er 2025 erneut zusammen mit Radek Szaganski an den Start, doch das Aus kam direkt in der Gruppenphase. Dafür erreichte er wie 2023 beim Poland Darts Masters das Viertelfinale. Ins Achtelfinale ging es beim European Tour Turnier von Antwerpen. Bei den World Series Finals unterlag Ratajski in Runde 1, besser lief es beim World Grand Prix, wo er zumindest das erste Match gewann. Nach langer Zeit ging es in Hildesheim mal wieder in ein European-Tour-Halbfinale und damit qualifizierte er sich auch für die European Championship, wo er ohne Leggewinn blieb. Bei den Players Championship Finals bezwang er unter anderem Gian van Veen und erreichte zum dritten Mal das Achtelfinale.
Fakten zur Person:
Name: Krzysztof Ratajski
Spitzname: The Polish Eagle (der polnische
Adler)
Geburtstag: 01.01.1977
Geburtsort: Skarżysko-Kamienna (Polen)
Heimatort: Warschau (Polen)
Nationalität: Polen
Familienstand: Verheiratet mit Karolina Ratajska
Kinder: –
Spielt Dart seit: 1997
Profi seit: 2017
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Bull’s Champion Krzysztof Ratajski
20g
Sponsoren: Bull’s,
Transport und Reederei ZIGER
Einlaufmusik: „Whatever You Want“ von Status Quo, alt:
„Zawsze Do Celu“ von Najlepszy Prekaz w Mieście
9-Darter: 2x (Challenge Tour 2018, Pro Tour
2021)
Offizielle Webseite: –
Twitter: –
Gewonnene Titel & Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM: Viertelfinale 2021
World Matchplay: Halbfinale 2021
World Series of Darts Finals: Halbfinale 2021
World Grand Prix: Viertelfinale 2021
UK Open: Viertelfinale 2021
Grand Slam of Darts: Achtelfinale 2018 und
2023
European Championship: Achtelfinale 2023
Players Championship Finals: Achtelfinale 2018,
2022 und 2025
The Masters: Achtelfinale 2022 und 2024
World Cup of Darts: Achtelfinale 2023 mit Krzysztof Kciuk und 2024 mit Radek Szaganski
PDC Turniere:
Pro Tour: 9x Sieger (3x 2018, 2x 2019, 1x 2020, 1x
2021, 1x 2023, 1x 2025)
European Tour: Sieger Gibraltar Darts Trophy 2019 und
German Darts Open 2023
World Series: Viertelfinale Poland Darts Masters 2023 und 2025
Challenge Tour: 1x Sieger 2018
BDO-Major:
BDO-WM: Achtelfinale 2017
World Masters: Sieger 2017
BDO World Trophy: 1. Runde 2016
Weitere
Turniere:
Czech Open: Sieger 2009
Denmark Open: Sieger 2008
Hungarian Classic: Sieger 2016
Latvia Open: Sieger 2010
Poland National Championships: Sieger 2009
Polish Open: Sieger 2017
Soft Tip EDU European Championship: Sieger
2008
Soft Tip SDWF European Championship: Sieger
2005
Foto-Credits: PDC/PDC Europe
