Dart Profis – Jonny Clayton – „The Ferret“

Der Waliser Jonny Clayton spielt seit 2015 auf der PDC-Tour, der vorläufige Durchbruch gelang im Jahre 2017 mit seinem ersten Titel abseits der TV-Kameras, dem bei den Players Championship Finals sein erstes Major-Finale folgte. 2018 gab es bei den Austrian Darts Open den ersten Triumph auf der European Tour, gemeinsam mit Gerwyn Price gewann er 2020 erstmals den World Cup of Darts, aufgrund seines ersten Einzel-Titels im TV beim Masters wurde Clayton 2021 abschließend für die Premier League Darts nominiert, die er gleich im ersten Anlauf gewinnen konnte. Es folgten 2021 Titel beim World Grand Prix, den World Series of Darts Finals und 2023 der zweite World Cup Erfolg.
Erste Schritte nach Q-School-Erfolg
Clayton versuchte sich viele Jahre für die BDO-Weltmeisterschaft zu qualifizieren, scheiterte
jedoch bei diesem Vorhaben. Seinen ersten größeren Erfolg
errreichte Clayton beim WDF Europe Cup
2012, als er sich bis ins Halbfinale vorspielte und dieses gegen
Christian Kist mit 2:6 verlor. Zwei Jahre später
war Clayton Teil der walisischen Auswahl, die den Teamwettbewerb
für sich entscheiden konnte. 2015 nahm er dann an der Qualifying School der PDC teil und konnte sich am
letzten Tag eine Tourkarte für die nächsten beiden Jahre erspielen.
Clayton schaffte es dann auch direkt zu den UK Open, wo er
aber sein erstes Spiel gegen Jermaine
Wattimena verlor. Im weiteren Verlauf von 2015 konnte Clayton
sich für einige Events der European Tour
qualifizieren und schaffte es auch zum ersten Mal in ein
Viertelfinale auf der Pro Tour. Über den Qualifier schaffte
es „The Ferret“ zum Grand Slam of
Darts 2015, bei dem er sein erstes Gruppenspiel gegen Terry Jenkins mit 5:3 gewinnen konnte, nach
Niederlagen gegen Robert
Thornton und Geert de Vos jedoch trotzdem nur
Gruppenletzter wurde
.
Im August 2016 schaffte es der Waliser in sein erstes PDC-Halbfinale, als er beim Players Championship in Barnsley dann aber mit 0:6 gegen Gary Anderson chancenlos war. Nach einer Auftaktniederlage bei den Players Championship Finals 2016 gegen Darren Webster konnte sich Clayton für seine erste PDC-Weltmeisterschaft 2017 qualifizieren. Dort traf er in einem rein walisischen Duell auf Gerwyn Price, den er mit 3:1 besiegen konnte. In der zweiten Runde ging es dann gegen „Diamond“ Ian White, dem er sich mit 1:4 geschlagen geben musste. Im weiteren Verlauf des Jahres streute Clayton immer wieder gute Turniere ein, bot aber auch oftmals schwächere Leistungen.
Durchbruch 2017 und European Tour Titel
Beim letzten Players Championship des Jahres gewann „The Ferret“ dann seinen ersten Titel bei der PDC durch einen 6:1-Finalerfolg über James Wilson. Bei den wenig später stattfindenden European Championships war der Waliser dann erstmals am Start, unterlag im Achtelfinale Peter Wright knapp mit 8:10. Seinen vorerst größten Erfolg erlebte Clayton dann bei den Players Championship Finals 2017, wo der Waliser sich in sein erstes Major-Finale vorspielen konnte und erst dort an Michael van Gerwen scheiterte. Enttäuschend war dann der Auftritt in der ersten Runde der WM 2018, bei der er Jamie Lewis mit 0:3 unterlag.
Nach schleppendem Start ins Jahr 2018, erreichte Clayton bei den
Austrian Darts Open 2018 zum ersten Mal
ein Finale auf der European Tour, das er gegen seinen Landsmann
Gerwyn Price auch direkt mit 8:5 gewinnen konnte.
Zusammen mit Price vertrat Clayton dann
erstmals sein Heimatland beim World Cup
of Darts in Frankfurt, bei dem es bis ins Viertelfinale ging.
Clayton trat dann Ende Juli auch erstmals beim World Matchplay an, musste sich aber in Runde 1
Michael Smith mit 6:10 geschlagen geben. Ebenso bei
seinem ersten Auftritt beim World Grand
Prix, als er zum Auftakt gegen Gary Anderson verlor. Beim Grand
Slam of Darts gewann Clayton alle seiner drei Gruppenspiele gegen
Michael van Gerwen, Joe Murnan und Gary Robson und hatte dann auch im Achtelfinale
gegen den Polen Krzysztof
Ratajski keine Mühe. Im Re-Match im Viertelfinale musste sich
„The Ferret“ dann aber Michael van Gerwen mit 12:16 geschlagen
geben. Ein Jahr nach seinem Finaleinzug ging es 2018 bei den
Players Championship Finals für Clayton bis ins Viertelfinale. Bei
der PDC-WM gab es dann aber eine 1:3-Niederlage gegen Dimitri van den Bergh.
Etabliert in der Top 25
Wie schon 2018 ging es für Clayton bei den UK Open 2019 unter
die letzten 32. Seinen zweiten Players Championship Titel feierte
Clayton Anfang April in Barnsley nach einem Finalsieg über den
Deutschen Gabriel Clemens. Bei seinem
zweiten World-Matchplay Auftritt kam erneut das Aus in Runde 1,
ebenso Anfang Oktober beim World Grand Prix. Besser machte er es
dann bei den World Series Finals, wo er das Viertelfinale
errreichte.
Nach dem Sieg über
Jan Dekker gelang Clayton erstmals der Sprung in
Runde 3 der PDC-WM. Dort unterlag er allerdings mit 0:4 gegen
Stephen Bunting. 2020 war Clayton im heimischen
Cardiff als Challenger bei der Premier
League mit dabei, unterlag dort gegen Michael Smith mit 1:7.
Beim Masters 2020 konnte Clayton Michael van Gerwen zum
Auftakt bezwingen, scheiterte aber dann im Viertelfinale. Seinen
ersten 9-Darter bei einem Major-Turnier
spielte Clayton bei den UK Open 2020 auf der Nebenbühne, zudem ging
es in Minehead für den Waliser erstmals unter die letzten 4. In der
Corona-Pause erreichte er bei der Home Tour die
Finalgruppe und wurde dort Dritter, beim World Matchplay gab es
auch im dritten Anlauf keinen Sieg. Ende September ging es für
Clayton bei den German
Darts Championship ins Finale, wo er sich einem stark
aufspielenden Devon Petersen geschlagen geben
musste. Bei seiner dritten World Grand Prix Teilnahme gelang ihm
dann auch sein erster Sieg, in Runde 2 war aber bereits
Schluss.
World Cup Titel als Türöffner
Bei der European Championship gelang Clayton dann aber der Einzug ins Halbfinale, wo bittererweise ein Rechenfehler im 18. Leg die 8:11-Niederlage gegen den späteren Sieger Peter Wright besiegelte. Dennoch startete er an der Seite von Gerwyn Price als Favorit in den World Cup of Darts und konnte erstmals das Halbfinale erreichen. Auch dort waren die Waliser nicht zu stoppen, im Finale folgte ein klarer 3:0-Sieg gegen England. Damit gewann Clayton zum ersten Mal ein TV-Turnier. Beim Grand Slam erreichte er das Achtelfinale, bei den Players Championship Finals war in Runde 2 Endstation. Bei der Weltmeisterschaft eröffnete Clayton mit einem 3:1-Erfolg gegen John Henderson. Wie beim World Grand Prix musste er sich eine Runde später Joe Cullen im Decider geschlagen geben.
Leistungsexplosion mit Premier League Titel belohnt
Beim Masters schaffte Clayton dann zum Start ins Jahr 2021 seinen ersten Einzeltitel auf einer TV-Bühne. Jeweils im Entscheidungsleg schaltete er José de Sousa, Michael van Gerwen, James Wade und Peter Wright aus, bevor er Mervyn King im Finale mit 11:8 bezwang. Belohnt wurde er zusätzlich mit der Nominierung für die Premier League 2021, wo er am Ende sogar den Titel gewann. Dort warf er am dritten Spieltag zudem einen 9-Darter. Nach zwei verlorenen Endspielen bei der PDC Super Series schlug Clayton beim vierten Turnier erneut zu. Bei den UK Open wurde er im Achtelfinale durch einen furios aufspielenden Krzysztof Ratajski gestoppt. Einen weiteren Titel gab es beim 7. Super Series Turnier des Jahres. Bei seiner vierten Teilnahme am World Matchplay überstand Clayton dann zum ersten Mal die erste Runde. Danach unterlag er allerdings gegen Gerwyn Price. Beim World Cup of Darts stieß er mit diesem erneut in die Vorschlussrunde ein, unterlagen hier jedoch knapp dem schottischen Team. Ebenfalls ins Halbfinale ging es bei der Premiere des Nordic Darts Masters. Nach zwei Niederlagen als gesetzter Spieler auf der European Tour verpasste Clayton überraschend die European Championship, wo er ein Jahr zuvor noch im Halbfinale stand. Beim World Grand Prix sicherte sich Clayton seinen ersten Ranking-Major-Titel und schnappte sich bei den World Series of Darts Finals seinen bereits vierten TV-Titel des Jahres. Ins Viertelfinale schaffte es „The Ferret“ beim Grand Slam of Darts. Bei den Players Championship Finals ging es eine Runde weiter.

Etablierung als Topspieler
Einen schwierigen Auftakt bei der PDC-WM 2022 überstand der Waliser mit 3:2 gegen Keane Barry, gegen Gabriel Clemens gab er keinen Satz ab. Auch gegen Michael Smith schien er unaufhaltsam, verlor am Ende aber einen absoluten Krimi mit einem 4:6 im Entscheidungssatz. Als Titelverteidiger kam er beim Masters wieder ins Semifinale, wo er allerdings von Dave Chisnall mit 6:11 geschlagen wurde. Bei den UK Open war im Achtelfinale gegen Damon Heta Schluss. Als Titelträger schloss der Waliser die Premier League Gruppenphase als Erster ab, schied aber im Halbfinale aus. Nach 2020 griff Clayton beim World Cup in Frankfurt zusammen mit Gerwyn Price nach seinem zweiten Titelgewinn, doch im Finale unterlag man gegen Australien. Auch beim World Matchplay unterlag Clayton zum Auftakt gegen Rowby-John Rodriguez. Seine Titelsammlung erweiterte er dann im August beim New South Wales Darts Masters, als er nach einem 8:1-Finalerfolg über James Wade das World Series Turnier für sich entscheiden konnte. Kurz darauf verpasste er in der zweiten Ausgabe der NZ Darts Masters seinen zweiten World Series Titel nur knapp, als er mit 4:8 seinem Landsmann Gerwyn Price unterlag. Als Titelverteidiger ging es bei den World Series Finals ins Halbfinale. Ebenfalls als Titelverteidiger schied er beim World Grand Prix in Runde 2 aus, bei den European Championship war auch in Runde 2 Endstation. In Wolverhampton gewann er beim Grand Slam seine Gruppe, scheiterte im Achtelfinale allerdings an Alan Soutar. Bei den Players Championship Finals ging es vor bis ins Halbfinale. Als Weltranglistensiebenter ging Clayton in die Weltmeisterschaft 2023 und gab zum Auftakt gegen Danny van Trijp keinen Satz ab. Nach einem 4:1 gegen Brendan Dolan und einem 4:3 über Josh Rock stand er erstmalig im Viertelfinale. Dort gab es allerdings kein Vorbeikommen an Dimitri van den Bergh.
Erneuter World Cup Titel
Beim Masters 2023 ging es diesmal bis ins Viertelfinale, bei den UK Open scheiterte er im Achtelfinale an Martin Schindler. Nach 2018 holte sich Clayton dann im April bei den Austrian Darts Open in Graz seinen zweiten European Tour Titel. Ende Mai gab es dann seinen fünften Pro Tour Titel. Bei der Premier League ging es erneut in die Play-Offs, dort musste er sich allerdings im Halbfinale gegen Landsmann Gerwyn Price geschlagen geben. Zum zweiten Mal holte er zusammen mit Gerwyn Price den Titel beim World Cup of Darts, im Finale bezwang man Schottland klar mit 10:2. Beim World Matchplay zog er nach Siegen über gegen Gabriel Clemens, Dimitri van den Bergh sowie Ryan Searle erstmals ins Halbfinale ein. Dort setzte er sich auch noch gegen Luke Humphries durch und erreichte somit das Finale. Dort musste er sich allerdings klar mit 6:18 gegen Nathan Aspinall geschlagen geben. Bei den World Series Finals kam das Aus im Achtelfinale gegen Rob Cross, beim World Grand Prix und bei der European Championship unterlag er in Runde 1, beim Grand Slam schied er in der Gruppenphase aus. Bei den Players Championship Finals gelang ihm immerhin ein Sieg, auch der Auftakt in die WM 2024 verlief nach Siegen über Steve Lennon und Krzysztof Ratajski erfolgreich. Ohne Chance war er dann aber beim 0:4 im Achtelfinale gegen Rob Cross, das Masters war nach Runde 1 nach einer Niederlage gegen Krzysztof Ratajski vorbei.

Alles auf die Karte Darts
Die UK Open endeten für Clayton im Achtelfinale, auch danach tat sich der Waliser weiter schwer. Vielleicht lag es auch daran, dass er seinen Beruf als Stuckateur mittlerweile niederlegte und voll auf die Karte Darts setzt. Aufwind gab es dann auf der European Tour in Rosmalen, wo er sich erst im Finale Josh Rock geschlagen geben musste. Mit Jim Williams scheiterte Clayton beim World Cup of Darts direkt in seinem ersten Spiel an Kroatien. Nur ein paar Tage später war er auf der Pro Tour erfolgreich. Beim kurz darauf folgendem World Matchplay scheiterte er im Achtelfinale und in Runde 1 der World Series Finals war ebenfalls Schluss. Besser lief es beim World Grand Prix, wo er es ins Viertelfinale schaffte, die European Championships endeten in Runde 2. Zudem stand er beim letzten Players Championship des Jahres im Finale, beim Finalturnier musste er allerdings eine Erstrundenniederlage gegen Florian Hempel einstecken. Bei der Weltmeisterschaft ging es nach Erfolgen über Mickey Mansell und Daryl Gurney bis ins Achtelfinale, dort musste er sich gegen Landsmann Gerwyn Price allerdings mit 2:4 geschlagen geben. Beim Masters gelang Clayton zum Auftakt ein Average-Rekord von 112,77. Ein Comeback-Sieg gegen Ryan Searle und Erfolge gegen Luke Littler und Dimitri van den Bergh brachten ihn ins Finale gegen Luke Humphries, welches er im Decider verlor. Bei den UK Open unterlag er im Halbfinale gegen Littler. Den ersten Titel des Jahres gab es Mitte April in Rosmalen, als er Dominik Grüllich im Endspiel des 14. Players Championship Event bezwang. Seinen dritten European Tour Erfolg feierte Clayton dann bei den Dutch Darts Championship und damit erstmals nicht in Österreich. Beim World Cup galt er mit Gerwyn Price wieder als Mitfavorit, im Finale gab es eine Decider-Niederlage gegen Nordirland. Beim World Matchplay zog er nach Erfolgen über Martin Schindler. Mike De Decker und Stephen Bunting ins Halbfinale ein. Dort lieferte er sich ein am Ende episches Duell mit James Wade, was allerdings im längsten Semifinale der Turniergeschichte mit 18:20 verloren ging. Ende August folgte ein weiteres Finale auf der Pro Tour. Die World Series of Darts Finals endeten im Achtelfinale, im Halbfinale war beim World Grand Prix gegen Luke Littler Endstation. Dagegen musste Clayton bei der European Championship ausnahmsweise eine Auftaktniederlage hinnehmen und auch beim Grand Slam ging es nicht über die Gruppenphase hinaus. Überraschend war auch bei den Players Championship Finals ohne Sieg Schluss.
Fakten zur Person:
Name: Jonny Clayton
Spitzname: The Ferret (das Frettchen)
Geburtstag: 04.10.1974
Geburtsort: Llanelli (Wales)
Heimatort: Pontyberem (Wales)
Nationalität: Wales
Familienstand: Verheiratet mit Elen
Kinder: Zwei
Spielt Dart seit: 2008
Profi seit: 2015
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Red Dragon Signature 21g
Sponsoren: Red Dragon, Marshall.co.uk, thedjshop,
Nolan
Einlaufmusik: „Johnny B. Goode“ von Chuck Berry
9-Darter: 3x (UK Open 2020, Premier League 2021,
Pro Tour 2022)
Offizielle Webseite: –
Twitter: @JonnyClay9
Gewonnene Titel & Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM:
Viertelfinale 2023
Premier League Darts: Sieger 2021
World Grand Prix: Sieger 2021
World Series of Darts Finals: Sieger 2021
World Cup of Darts: Sieger 2020 und 2023 mit
Gerwyn Price
Winmau World
Masters: Sieger 2021
World Matchplay: Runner-Up 2023
Players Championship Finals: Runner-Up 2017
UK Open: Halbfinale 2020 und 2025
European Championship: Halbfinale 2020
Grand Slam of Darts: Viertelfinale 2018 und 2021
PDC-Turniere:
Pro Tour: 7x Sieger (1x 2017, 1x 2019, 2x 2021, 1x
2023, 1x 2024, 1x 2025)
European Tour: Sieger Austrian Darts Open 2018 und 2023 und
Dutch Darts Championship
2025
World Series: Sieger New South Wales Darts
Masters 2022
BDO-Major:
WDF Europe Cup Singles: Halbfinale 2012
WDF World Cup Singles: Letzte 128 2013
World Masters: Letzte 272 2012
Weitere
Turniere:
WDF Europe Cup Team: Sieger
2014
Worthingtons Darts Champion of Champions: Sieger
2016
Besondere Leistungen & Auszeichnungen:
PDC-Awards:
Spieler
des Jahres (Spieler-Wahl): 2022
Spieler des Jahres (Fan-Wahl): 2022
TV-Performance des Jahres: 2022 – WM,
Achtelfinale gegen Michael Smith
Spieler des Jahres: Nominiert 2022
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)
Interviews:
[Interview
mit Jonny Clayton bei der WM 2020 nach Runde 2]
Foto-Credits: PDC/PDC Europe
